Nebenkostenabrechnung richtig lesen

Das Jahr ist zu Ende und damit steht für viele Mieter ein wichtiges Dokument ins Haus: die Nebenkostenabrechnung. In den nächsten Wochen werden Hausverwaltungen und Vermieter damit beginnen, die Abrechnungen zu erstellen, und diese finden sich dann bald in den Briefkästen der Mieter. Doch was ist eigentlich beim Prüfen einer Nebenkostenabrechnung zu beachten? Dieser Leitfaden soll helfen, die Abrechnung richtig zu verstehen und eventuelle Fehler zu erkennen.
Was sind Nebenkosten?
Nebenkosten, auch Betriebskosten genannt, umfassen alle laufenden Kosten, die einem Vermieter durch den Gebrauch einer Immobilie entstehen und die auf den Mieter umgelegt werden können. Dazu gehören
Heiz- und Warmwasserkosten
Die Heizkosten umfassen die Ausgaben für Heizmaterialien, wie Gas oder Öl, sowie die Wartung und den Betrieb der Heizungsanlage. Die Warmwasserkosten beziehen sich auf die Erzeugung und Lieferung von Warmwasser.
Wasserkosten
Hierzu zählen die Kosten für Frischwasser sowie die Gebühren für Abwasserentsorgung. Diese werden oft nach dem individuellen Verbrauch oder nach der Wohnfläche umgelegt.
Müllabfuhr
Die Gebühren für die regelmäßige Müllentsorgung sind ebenfalls Bestandteil der Nebenkosten. Sie werden meist nach der Anzahl der Personen im Haushalt oder nach der Wohnfläche aufgeteilt.
Gebäudereinigung und Hausmeisterdienste
Diese Posten beinhalten die Kosten für die Reinigung der Gemeinschaftsflächen sowie für die Dienstleistungen eines Hausmeisters, der kleinere Reparaturen und die Pflege der Außenanlagen übernimmt.
Versicherungen
Hierzu gehören die Gebäudeversicherung, die Haftpflichtversicherung und eventuell weitere spezifische Versicherungen, die das Mietobjekt betreffen.
Grundsteuer
Die vom Eigentümer zu entrichtende Grundsteuer wird in den meisten Fällen auf die Mieter umgelegt.
Sonstige Betriebskosten
Diese Kategorie kann unterschiedlichste Kosten beinhalten, wie zum Beispiel für die Gartenpflege, die Wartung des Aufzugs oder die Beleuchtung der Gemeinschaftsflächen.
Aufbau der Nebenkostenabrechnung
Eine korrekte Nebenkostenabrechnung sollte folgende Bestandteile enthalten:
- Zeitraum der Abrechnung: Dieser darf maximal 12 Monate umfassen.
- Aufschlüsselung der Kostenarten: Jede Kostenposition sollte einzeln aufgeführt und verständlich erklärt werden.
- Gesamtkosten des Hauses: Diese zeigen, welche Kosten insgesamt für die Immobilie angefallen sind.
- Umlageschlüssel: Hier wird dargestellt, wie die Kosten auf die einzelnen Mieter verteilt wurden (z. B. nach Wohnfläche, Verbrauch oder Einheit).
- Ihr Anteil: Der Betrag, der auf Ihre Wohnung entfällt.
- Bereits geleistete Vorauszahlungen: Diese werden von Ihrem Anteil abgezogen.
- Nachzahlung oder Guthaben: Die Differenz aus Ihrem Anteil und den geleisteten Vorauszahlungen ergibt entweder eine Nachzahlung oder ein Guthaben.

Typische Fehler in der Nebenkostenabrechnung
Leider kommt es immer wieder vor, dass Nebenkostenabrechnungen Fehler enthalten. Hier sind einige der häufigsten Probleme:
- Falscher Abrechnungszeitraum: Der Abrechnungszeitraum muss genau eingehalten werden.
- Nicht umlagefähige Kosten: Manche Kosten dürfen nicht auf den Mieter umgelegt werden, z. B. Verwaltungskosten oder Instandhaltungskosten.
- Fehlerhafte Berechnungen: Kontrollieren Sie die mathematische Richtigkeit der Abrechnung.
- Unklare oder fehlende Angaben: Alle Positionen müssen klar benannt und nachvollziehbar sein.
So prüfen Sie Ihre Abrechnung
- Vergleichen Sie den Abrechnungszeitraum: Stimmt dieser mit dem Kalenderjahr überein, oder wurde der Zeitraum korrekt angegeben?
- Prüfen Sie den Mietvertrag: Sind alle abgerechneten Posten auch im Mietvertrag vereinbart?
- Vergleichen Sie Ihre Vorauszahlungen: Stimmen die angegebenen Vorauszahlungen mit Ihren Kontoauszügen überein?
- Kontrollieren Sie den Umlageschlüssel: Passt der angewandte Schlüssel zu den Angaben im Mietvertrag?
- Vergleichen Sie mit den Vorjahren: Gibt es plötzliche und unerklärliche Steigerungen?
Was tun bei Unstimmigkeiten?
Sollten Sie Fehler in der Nebenkostenabrechnung entdecken, gehen Sie wie folgt vor:
- Frist einhalten: Sie haben 12 Monate Zeit, um die Abrechnung zu prüfen und gegebenenfalls Widerspruch einzulegen.
- Schriftlichen Widerspruch einlegen: Formulieren Sie einen klaren Widerspruch und bitten Sie um eine Erläuterung oder Korrektur.
- Unterlagen anfordern: Falls Unklarheiten bestehen, haben Sie das Recht, Einsicht in die Belege zu nehmen.
- Rechtsberatung in Anspruch nehmen: Bei komplexen Fällen kann es sinnvoll sein, sich von einem Mieterverein oder einem Anwalt unterstützen zu lassen.
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